Die Crank-Partei

Schon seit langem geht die Nachricht um, dass die Partei AfD nicht nur eurokritische, islamfeindliche und rassistische sondern auch anti-wissenschaftliche Programmpunkte vertritt. Sie tritt auch als Klimawandel-Leugner-Partei auf. Mich überrascht das nicht, diese Partei ist eine Crank-Partei.

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Leben in der Warmzeit der Erde

Der Weltklimarat schlägt Alarm. Die Lage spitzt sich zu: Die Erde erwärmt sich immer mehr.
In diesem Buch geht es deshalb um die Frage: Wird es der Erde schlecht gehen, wenn sie sich weiter erwärmt? Oder sind Warmzeiten auch gute Zeiten für die Erde?
Hier erfahren Sie, wie das Leben auf der Erde war, als die Temperaturen weit über dem heutigen Niveau lagen, als die Polkappen eisfrei waren und Palmen in der Antarktis wachsen konnten.
Im ersten Kapitel erhalten Sie eine einführende Information zum Thema »Warmzeit und Klimageschichte«. Dann geht es weiter mit dem Hauptteil, in dem der Autor Wilhelm Bölsche das Leben in den Warmzeiten der Erde ausführlich schildert. Im Anhang sind aktuelle und interessante Meldungen aus der Forschung zur Klimageschichte neu hinzugefügt.
Das ist eine Menge Information, damit Sie, lieber Leser, sich selbst eine Meinung zur Frage »Waren Warmzeiten auch gute Zeiten…?« bilden können.

Hier geht es weiter …


„Crank“ ist eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung für eine Klasse wissenschaftlicher Aussenseiter. Sie stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich einfach „(Hand-)Kurbel“. Der Merriam-Webster definiert Crank als „a person who has strange ideas or thinks too much about one thing“, eine Person mit eigenartigen Ideen oder eine, die zu viel über eine Sache nachdenkt. Aber auch als „a person who is often angry or easily annoyed“, eine Person, die dazu neigt, sich aufzuregen.

Wer im Internet Wissenschaft erklärt, kennt solche Menschen. Leute, die viel Lebenszeit investiert haben um zu beweisen, dass Einstein irrte, Pi eine rationale Zahl ist oder die Welt aus kleinen Kügelchen besteht. Viele dieser Menschen haben wenig Verständnis, wenn Wissenschaftler_innen ihre Ideen nicht gleich durchschauen oder gar für falsch halten. Sie können dann schnell beleidigend werden oder den Wissenschaftler_innen vorwerfen, gekauft, Gehirn gewaschen oder eine Mischung aus beidem zu sein.

Interessant ist was passiert, wenn Cranks untereinander diskutieren. Schnell werden sie sich einig, was alles an der etablierten Wissenschaft falsch ist. Sie können sich lange darüber austauschen, wie korrupt und verlogen Wissenschaftler_innen ihrer Ansicht nach sind. Wenn sie aber ihre eigenen Thesen diskutieren, wird schnell klar, dass sie sich nicht auf eine oder wenige Thesen einigen können. Jede_r Crank hat seine oder ihre ganz eigene Theorie und keine Theorie passt zu der anderen. Woran das liegt habe ich in meiner Rezension zu dem Buch „Einsteins Gegner: Die öffentliche Kontroverse um die Relativitätstheorie in den 1920er Jahren“ beschrieben: Cranks bringen völlig unterschiedliche Voraussetzungen mit und haben oft einander widersprechende Weltanschauungen.

In diesem Sinne ist die AfD eine Crank-Partei. Auch dort ist man sich einig, dass eigentlich alles in der Politik falsch läuft und dass die Presse komplett gekauft ist und Lügen verbreitet. Aber ein gemeinsames Konzept, wie es besser geht, gibt es nicht. Und so ist es kein Wunder, dass sich auch Klimawandel-Leugner in dieser Partei wohlfühlen. Man sucht dort nicht nach Lösungen, man sucht nach Fehlern der anderen. Was der Mainstream glaubt, muss falsch sein. Was richtig ist, darauf wird man sich nicht einigen können.

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